Rollen ist ein ziemlich haariges Thema, da diese feinen Dinger zu den wichtigsten Komponenten deines Boards gehören und eine wahre Wissenschaft für sich sind..
Nun erfährst du woraus Skateboard Rollen eigentlich bestehen, was es mit harten und weichen Rollen auf sich hat und welche Rollengröße wo passt.

Material:
In den ´50igern und ´60igern schraubte man sich noch Skateboard Rollen aus Metall, die eigentlich für Rollschuhe bestimmt waren, an die Bretter. Diese Zeit wurde glücklicherweise durch die Erfindung der ersten Urethan-Rolle durch Frank Nasworthy Anfang der ´70iger beendet und die Metall Rollen fanden nur noch in der Freestyle Disziplin, bzw. beim Pirouetten drehen Verwendung.

Seitdem bestehen Rollen aus dem Kunststoff Polyurethan, bzw. „Urethan“.
Dieses vielseitige Material kann in verschiedenen Härtegraden hergestellt werden und dominiert bis heute den Rollenmarkt.
Doch Urethan ist nicht gleich Urethan, und Rolle auch nicht gleich Rolle.
Die unterschiedlichen Rollen Marken versuchen mit immer neuen Kunststoffmischungen die Rollen haltbarer, schneller, laufruhiger, slidefähiger und vor allem resistenter zu machen.

Standard Rolle (engl. Wheel ) / Core Wheel:
Grundsätzliche unterscheidet man bei Skateboard Rollen in Standard Wheels und Core-Wheels.

Im Gegensatz zu den Standard Rollen, auch Non-Core Wheels genannt, haben Core-Wheels einen Kunststoffkern, der härter ist als der Rest der Rolle. Dieser Kunststoffkern spart zum einen Gewicht und sorgt zum anderen dafür, dass deine Kugellager richtig in der Rolle sitzen und nicht in die Rolle gedrückt werden.

Empfehlungen zur Auswahl:
Beim Kauf von Rollen solltest du darauf achten, dass Größe und Härte der Rollen zu deinem Setup und deinem Fahrstil passen. Dies entwickelt sich über die Jahre, mit viel Ausprobiererei und Entwicklung deiner bevorzugten Disziplin.


Die richtige Größe:
Rollen gibt es in verschiedenen Größen.

Die Größenangabe bezeichnet den Durchmesser der Rolle und wird in Millimetern (mm) angegeben.
Normalerweise liegen Skateboard Rollen in der Spanne zwischen 50 mm und 59 mm.
Alles was größer ist, ist für dein Skateboard eher ungeeignet und gehört an einen Cruiser oder ein Longboard.
Kleinere Rollen beschleunigen stärker, sind leichter und kompakter.
Allerdings ist ihre Endgeschwindigkeit geringer als bei großen Rollen.
Größere Rollen erreichen hingegegen höhere Endgeschwindigkeiten und sind langlebiger.
Außerdem läufst du mit etwas größeren Rollen nicht gleich bei jeder Unebenheit im Boden oder bei jedem Steinchen Gefahr, unangenehme Bekanntschaften mit dem Asphalt zu machen, da diese Rollen nicht so einfach blockieren.
Daher gilt:
Zum Streetskaten nimmt man kleinere Rollen von 50 – 53mm, für die Miniramp und kleine Rampen mittlere Rollen von 53 – 56 mm und für das Vert-Skaten große Rollen bis 59 mm.
Als Allround Rolle für alle Unentschlossenen und Anfänger empfehlen wir Skateboard Rollen mit einem Durchmesser von 53 – 56 mm. Dieser Größenbereich ist derzeit auch bei den meisten Skatern am beliebtesten.

Größenempfehlung passend zur Achse:
Beim Kauf deiner Skateboard Rollen solltest du darauf achten, dass deine Rollengröße zu deinem Setup passt. Ausschlaggebend ist hierbei vor allem deine Achsenauswahl.

Sollten Rollen und Achsen nicht zusammenpassen, kann es zu unschönen Wheelbites kommen.

Was sind Wheelbites?
Als Wheelbite bezeichnet man das Berühren von Rolle und Deck. Falls du mit großen Rollen unterwegs bist, ist der Abstand zwischen diesen und dem Skateboard Deck geringer. Beim harten Einlenken und dem Landen von Tricks kann es dann zur unschönen Berührung von Deck und Rolle kommen. Die Rolle wird dabei blockiert, was ein abruptes Stoppen zur Folge hat.

Empfehlung:
Wie du dir sicher denken kannst, benötigt man für größere Rollen auch höhere Achsen. Logischerweise wird mit großen Rollen und hohen Achsen auch das ganze Setup höher.

Dabei solltest du zwei Sachen beachten:
1. Beim Abpoppen muss das Tail einen längeren Weg bis zum Boden zurücklegen. Dadurch stellt sich das Brett steiler auf und Ollies werden (theoretisch) höher. Mit genügend Kraft und langen Beinen ist das kein Problem, bei kleineren Skatern oder Anfängern kann das zu einer ziemlich kraftzehrenden Angelegenheit werden.
2. Da das Brett höher über dem Boden steht als mit kleinen Rollen und Low Achsen muss bei so einem Setup beim Pushen etwas mehr in die Knie gegangen werden, was auf die Dauer ebenfalls recht anstrengend werden kann.
Sollte deine Rollengröße nicht zu deiner Achsenhöhe passen, helfen dir ebenfalls Shock- und Riserpads weiter, da sie den Abstand zwischen Deck und Rollen vergrößern.
Solltest du Low Achsen haben und ohne Pads unterwegs sein, empfehlen wir dir Rollen mit einem Durchmesser von maximal 52 mm.

Mid / Standard Achsen:
Falls du mit Mid / Standard Achsen und ohne Pads unterwegs bist, empfehlen wir dir Skateboard Rollen zwischen 52 mm und 56 mm.


High Achsen:
Bei High Achsen ohne Pads empfehlen wir dir Rollen bis maximal 58 mm.


Die richtige Härte:
Ein weiterer Punkt, auf den du beim Rollenkauf achten solltest, ist die Härte der Skateboard Rollen.

Die Härte von Skateboard Rollen wird in Durometer mit der Maßeinheit A angegeben.
Die sogenannte A-Skala umfasst 100 Punkte und gibt die Härte aller Arten von Weichkunststoffen an.
Die Härte der Skateboard Rollen schwankt in der Regel zwischen 75A und 100A.
Je höher diese Zahl ist, desto härter sind die Rollen.
Da die A-Skala nur Werte bis 100A einschließt und im oberen Bereich sehr unpräzise wird,
nutzen einige Firmen wie Bones Wheels für die Härte ihrer Rollen eine weitere Skala.
Auf dieser B-Skala liegen die Werte ca. 20 Größen unter der jeweiligen Durometer-Angabe.
Eine Bones 83B Rolle entspricht demnach 103A, eine 84B Rollen entspricht 104A.
Diese Rollen sind wesentlich härter als die Rollen auf der A-Skala.

Welche Härte brauche ich?
Weiche Skateboard Rollen haben mehr Grip, sind leiser und dämpfen Unregelmäßigkeiten im Untergrund besser ab als harte Rollen. Dafür sliden sie weniger gut als harte Rollen und sind etwas langsamer.

Nachfolgend erfährst du, wofür die einzelnen Härtegrade am besten geeignet sind.

Weiche Skateboard Rollen | 75A bis 92A:
Weiche Rollen sind für besonders raue Untergründe sowie für Cruiser- und Filmerboards geeignet, da sie Bodenunebenheiten abdämpfen und zusätzliche Rollengeräusche minimieren. Diese Rollen haben sehr viel Grip und sind im Vergleich zu härteren Rollen etwas langsamer. Powerslides sind mit weichen Rollen eher schwierig auszuführen.


Mittelharte Skateboard Rollen | 93A bis 95A:
Skateboard Rollen mit einer Härte von 93A – 95A sind etwas härter und schneller als die weichen Rollen, haben aber immer noch guten Grip. Falls deine Street Spots über sehr rauen Boden verfügen, du aber trotzdem vernünftig Streetfahren möchtest und auch einfach mal entspannt durch die Stadt cruisen möchtest, dann sind Rollen in diesem Härtebereich das Richtige für dich.


Harte Skateboard Rollen | 95A – 99A:
Skateboard Wheels im Härtebereich von 95A – 99A sind die perfekten Allround Rollen, die wir jedem Anfänger empfehlen würden. Egal ob Street, Skatepark oder Miniramp mit diesen Rollen bist du gut beraten.

Sie sliden dann, wann du es willst, haben ausreichend Grip und eine vernünftige Geschwindigkeit.

Sehr harte Skateboard Rollen | 99A – 101A und 83B – 84B:
Sehr harte Skateboard Rollen im Bereich 99A – 101A und mehr bzw. die Bones Wheels mit 83B – 84B sind die perfekten Rollen für alle erfahrenen Skater. Durch ihre extreme Härte sliden sie schnell, haben eine hohe Geschwindigkeit und beschleunigen schnell. Aus diesem Grund sind sie bestens für technisches oder zum Freestyle Skateboarden geeignet.

Auf rauen oder sehr rutschigen Untergründen kann es mit sehr harten Rollen allerdings unangenehm werden.

Die richtige Lauffläche:
Nach dem Durchmesser und der Härte ist die Auswahl der richtigen Lauffläche das letzte Kriterium, über das du dir beim Kauf von Rollen Gedanken machen musst.

Die Lauffläche oder Auflagefläche der Wheels wird auch als Contact Patch bezeichnet.
Diese Fläche bezieht sich auf den Bereich der Rolle, der dauerhaft in Kontakt mit dem Untergrund steht.
Hierbei wird grundsätzlich in Slim Wheels und Basic Wheels unterscheiden. Basic Wheels haben eine Auflagefläche von 18 – 20 mm.
Die Lauffläche von Slim Wheels liegt hingegen im Bereich von 15 mm – 17 mm. Dadurch wird die Reibung beim Fahren und Sliden minimiert,
wodurch schmale Rollen insbesondere für technisches Skaten geeignet sind.